Die Bears sind im Final

Mit einem überlegenen 28:7-Sieg gegen die Luzern Lions qualifizieren sich die St. Gallen Bears im Stadion Gründenmoos vor 450 Zuschauerinnen und Zuschauern für das Finalspiel der Nationalliga B. In diesem treffen sie nächsten Samstag auswärts auf die Argovia Lions, die in ihrem Halbfinal die Bienna Jets 24:7 geschlagen haben. Der Sieger darf sich Nationalliga-B-Meister nennen und steigt direkt in die Nationalliga A auf.

Die Bears starteten gut in die Partie, auch wenn sie im ersten Drive noch erfolglos blieben. Die Defense stoppte jedoch im Gegenzug die Lions und ermöglichte so dem Gastgeber, nach einem zweiten, langen Drive zum ersten Mal zu punkten, der Zusatzpunkt misslang jedoch (6:0). Mit ihrem starken und konsequenten Laufspiel schafften die St. Galler in der Folge kontinuierlich Raumgewinne und setzten die Gäste aus der Zentralschweiz stark unter Druck.

Klare Führung zur Pause

Bereits zu Beginn des zweiten Viertels erhöhten die Bears nach einem weiteren Laufspielzug auf 12:0, wegen eines Stellungsfehlers wurde der Zusatzversuch nach einem Passspielzug (Two-Point Conversion) jedoch abgepfiffen. Die St. Galler Defense spielte einmal mehr souverän, stoppte die Luzerner noch und noch und zwang sie einige Male zu einem Befreiungskick (Punt).

Noch vor der Pause liefen die Gastgeber nach einem langen Drive erneut in die gegnerische Endzone und erhöhten auf 18:0 – die Two-Point Conversion misslang erneut, ebenso wenig später ein Field-Goal-Versuch. Dennoch war sich Headcoach Renato Vaccari zu diesem Zeitpunkt seiner Sache bereits sicher: «Die Luzerner hätten nun bereits drei Mal gegen uns punkten müssen, um aufzuholen – bei unserer starken Defense schien mir dies unrealistisch.»

Viele Strafen auf beiden Seiten

Es brauchte auch in der zweiten Halbzeit zwei Anläufe der Bears, um zu weiteren Punkten zu kommen. Dieses Mal nutzte der junge St. Galler Kicker seine Chance und erhöhte mit dem Zusatzpunkt auf 25:0.

Das Spiel war gelaufen, die Lions schienen zu kapitulieren, die Bears waren in einem Hoch. Diese Situation führte in der Folge zu Gehässigkeiten, zahlreichen Strafen auf beiden Seiten und einem mental herausfordernden Stop-and-Go im Spiel. In Anbetracht der klaren Führung riskierten die St. Galler nicht mehr alles und schlossen einen weiteren Angriff erfolgreich mit einem Field Goal zum 28:0 ab.

Kurz vor Spielende liefen die Bears noch einmal in die Endzone, wurden jedoch wegen eines Fouls durch die Unparteiischen dreissig Yards zurückversetzt. Im Gegenzug schafften dies die Luzerner und sicherten sich dank erfolgreichem Zusatzpunkt ihre ersten Punkte zum 28:7-Schlussresultat.

Finalspiel auswärts

Da die Argovia Pirates ihren Halbfinal ebenfalls gewannen, kommt es am kommenden Samstag auf der Suhrenmatte im aargauischen Buchs zum Endspiel der beiden über die ganze Saison gesehen stärksten Teams.

Die Leistung der Bears im Halbfinale stimmt zuversichtlich. Mit ihrem konsequenten Laufspiel müssten sie auch die Pirates, gegen die in der Qualifikation beide Spiele sehr knapp verloren gingen, unter Druck setzen können. «Diese Spielweise ist sehr streng, zermürbt jedoch durch die langen Drives den Gegner, wir kommen immer und immer wieder und drängen ihn zurück», analysierte Headcoach Vaccari. Das Saisonziel NLB-Meister und der direkte Aufstieg in die Nationalliga A bleibt damit in Reichweite.

(Foto: Luca Penna)