«Wir müssen noch professioneller werden»

Der Sportchef der St. Gallen Bears, Mario Murezzan, blickt im Interview nach dem Finalsieg zurück auf die vergangene Saison und zeigt auf, was es im Club und im Team braucht, um nächstes Jahr in der Nationalliga A bestehen zu können.

Mario Murezzan, was ist, kurz nach Spielende, ihr Fazit des Finalspiels?

Es war eine Herzschlagfinale, das wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Das Team hat gut gespielt, die Pirates zeigten ein gutes Passspiel, wir hatten jedoch mehr vom Spiel. Am Schluss haben sich Defense wie Offense wieder zusammengerissen, tip, top!

Welches waren aus Ihrer Sicht im Rückblick auf die ganze Saison die grössten Herausforderungen, die zu bewältigen waren?

Das war der Quarterback, der sich früh verletzte und uns zwang, einen neuen zu suchen und das Spielsystem zu ändern. Und auf psychischer Ebene die Rückschläge, welche das Team nicht so einfach wegstecken konnte.

Welches war der Knackpunkt, der die Bears wieder auf den Erfolgsweg zurückführte?

Als die Offense regelmässig punktete und die Defense weiterhin gut hielt, wuchs das Selbstvertrauen im Team, die Spieler glaubten an sich und blühten auf.

Was bedeutet nun der Aufstieg in die Nationalliga A für den Club der St. Gallen Bears?

Wir müssen noch mehr organisieren, noch professioneller werden, noch genauer hinschauen, es braucht noch mehr Trainings, wir müssen alle Facetten dieses Sports genau beobachten und uns verbessern.

Ist eine ausländische Verstärkung angedacht?

Ja, wir brauchen in der Nationalliga einen amerikanischen Quarterback wie alle anderen Teams – nur die Thun Tigers spielen bisher ohne.

Bleibt der Coaching-Staff zusammen?

Wir werden nun wie bei den Junioren mit den Coaches Gespräche führen und schauen, wer weitermachen will und wer gewillt ist, sich dem grösseren Druck in der Nationalliga A zu stellen.

Bei den Junioren fallen rund ein Dutzend Spieler altersbedingt weg oder wechseln ins Seniorsteam. Was ist im Nachwuchsbereich geplant?

Geplant ist der Aufbau eines U16-Teams, doch müssen wir schauen, ob das mit den Ressourcen die wir haben, möglich ist. Zudem werden wir Tryouts veranstalten – mit dem aktuellen Hype mit der NFL, der European League of Football (ELF) und unserem Aufstieg in die NLA werden einige neue Spieler zu uns kommen.

Das aktuelle Kader ist schon sehr gross – wie wird das gehandhabt, wenn noch Junioren und neue Spieler zum Team stossen?

In der Nationalliga A brauchen wir 45 fähige Spieler und ein gutes Backup, das wir stärker machen müssen. Das bedeutet sehr viel Arbeit für die Coaches – wir müssen Spieler, die noch nicht so weit sind, auf dieses Niveau bringen.

Was sind Ihre Wünsche für 2024?

Wir wollen in der Saison 2024 bestehen, ein, zwei Spiele gewinnen, weiter zusammenwachsen, uns weiterentwickeln – und in der Nationalliga A bleiben.

(Foto: David Künzli)