NLB-Meister mit grossen Ambitionen: Die St.Gallen Bears wollen in die höchste Liga

Nach dem Gewinn des Titels in der Nationalliga B und der Niederlage in der Relegation 2022 will der American Football Club St. Gallen Bears in diesem Jahr einen Schritt weiter gehen und den Aufstieg in die oberste Spielklasse realisieren.

«Die Spieler haben Vertrauen in sich und ihre Leistungsfähigkeit gewonnen und spielen sicherer», fasst Headcoach Renato Vaccari die Vorbereitungsphase zusammen. Investiert wurde vor allem in das Athletiktraining, in welchem die Spieler unter Leitung von Physiotherapeut Lukas Wetl nicht nur an ihrer Kraft, sondern auch an ihrer Agilität gearbeitet haben. Neben den mess- und sichtbaren Fortschritten sieht Vaccari einen weiteren positiven Effekt. «Die Spieler haben eine Sensibilität für das athletische Training entwickelt und sehen jetzt ein, dass dieses ihnen und dem Team etwas bringt.»

Entwicklungspotenzial vorhanden

Luft nach oben bleibe aber vorhanden, so der Headcoach, wie auch in den Möglichkeiten, mit dem gesamten Team zu trainieren. Denn wie für viele andere Sportvereine auf dem Platz St.Gallen bleibt es auch für den AFC St.Gallen Bears eine Herausforderung, genügend Trainingsplätze für seine Teams zu erhalten. Deshalb wurden auch Mini-Trainingscamps in Thun und Glarus in die Vorbereitung eingebaut oder auch mal im Rheintal trainiert.

«Die Saison als Titelverteidiger ist immer die schwierigste», ist der Headcoach überzeugt. Zwischen dem Saisonstart am 2. April und dem Finalspiel am 9. Juli liegen zudem nur gut drei Monate mit zehn Qualifikations- und zwei Entscheidungsspielen – für die Erholung von allfällig verletzten Spielern rennt damit die Zeit davon. Dazu kommt, dass in der NLB physischer, in der obersten Liga hingegen schneller und agiler gespielt wird. «Zum Glück haben wir einen sehr guten Medical Staff, das gibt Sicherheit», sagt Vaccari.

Direkter Aufstieg statt Relegation

Auch die zahlreichen Videoanalysen mit dem Team zeigen Wirkung, ist der Headcoach überzeugt: «Die Entwicklung zu intelligenten Spielern ist erkennbar, das Team hat mehr Spielwitz.» Doch selbst wenn der gute Zusammenhalt im Team und die Spielfreude zusätzlich für die Bears sprechen, dürfte die Saison nicht zu einem Selbstläufer werden. «Auch die anderen Teams haben volle Kader und gute Spieler», warnt Vaccari. Wobei auch die Bears sich mit neuen und erfahrenen Spielern verstärken konnten.

Neben den beiden Spitzenteams der letzten Saison, den physisch starken Luzern Lions (2.) und den stärker gewordenen Argovia Pirates (3.), bezeichnet der Headcoach die Bienna Jets (4.) als grosse Unbekannte, die ebenfalls physisch stark spielen. Neu in der Liga sind das Überraschungsteam der letzten Saison, die Schaffhausen Sharks und der Gegner des Startspiels vom Sonntag (Stadion Gründenmoos, 14.00 Uhr) , die Langenthal Invaders (NLC-Meister). Nach der Regular Season spielt der Qualifikationsmeister gegen den Vierten und der Zweite gegen den Dritten – die Sieger des Halbfinals bestreiten das Endspiel, das in diesem Jahr den Gewinner zum direkten Aufstieg berechtigt. Und der soll, wenn es so läuft, wie der Vorstand und der Headcoach dies geplant haben, AFC St.Gallen Bears heissen.

(Dieser Beitrag ist am 31.03.2023 im Tagblatt erschienen.)