Der Aufsteiger St.Gallen Bears scheidet nach einer deutlichen 54:14-Niederlage gegen den amtierenden Meister Calanda Broncos im Playoff-Halbfinal aus. Das Resultat täuscht über eine gesamthaft gute Leistung der Bears hinweg – nach zwei Ballverlusten nahe der gegnerischen Endzone fielen im Gegenzug die Touchdowns auf Seiten der St.Galler. Das U19-Team der Bears gewann ihr Halbfinalspiel gegen die favorisierten Gladiators Basel und ziehen überraschend ins Endspiel, den Junior Bowl, ein, in welchem sie in einer Woche in Grenchen auf Titelverteidiger Calanda Broncos treffen.
Die Bears starteten engagiert und dynamisch ins Spiel und überbrückten mit guten Laufspielzügen – darunter drei Runs von Quarterback David Keogh – das Spielfeld innert kürzester Zeit. Mit einem Lauf von Runningback Bryce Broach und einem erfolgreichen Zusatzversuch eröffneten sie das Score mit 0:7.
Da sich beide Teams in der Folge neutralisierten, nahmen die St.Galler die Führung auch ins zweite Viertel mit. Die Broncos machten ihrerseits mit Laufspielzügen Druck und kamen nach einem Run-Touchdown ihres Quarterbacks und missglücktem Zusatzversuch auf 6:7 heran. Die Bündner waren nun spielbestimmend und der Bears-Offense gelang in dieser Spielphase nicht mehr viel. So waren es nochmals der Bündner Quarterback sowie einer ihrer schnellen Ruunningbacks, welche noch vor der Pause auf 20:7 erhöhten.
Back tot he Basics
Headcoach Renato Vaccari versuchte in der Pause sein Team wieder aufzubauen, erinnerte sie daran, dass es völlig ausreiche, wenn jeder seinen Job mache und sie sich auf die Basics besinnen, statt Neues und Ungewohntes zu versuchen. «Wenn wir zwei Touchdown erzielen, sind wir wieder in Führung», relativierte der Headcoach den Pausenrückstand.
Doch es waren erneut die Broncos, die besser ins Spiel starteten, nach drei Minuten im dritten Spielabschnitt zu ihrem nächsten Touchdown kamen und mit einem sehenswerten One-Hand-Catch ihres Runningbacks mit einer Two-Point-Conversion auf 28:7 davonzogen.
Doch die Bears gaben nicht auf, gingen nun ein höheres Risko ein und kamen nach einem langen Pass von Quarterback David Keogh auf Wide Receiver Kevin Gemperle zu ihrem zweiten Erfolg (28:14). Doch noch dreissig Sekunden vor dem letzten Seitenwechsel war es der Broncos-Spielmacher, der seinen dritten Touchdown erzielte, wobei die Bündner in dieser Situation von einer umstrittenen 15-Yard-Strafe gegen die Bears profitierten.
Eigenfehler statt weitere Touchdowns
Nach einem Ballverlust der St.Galler kamen die Broncos erneut vor die gegnerische Endzone, wurden aber vermeintlich gestoppt und versuchten ein Field Goal, welches jedoch misslang. Doch durch eine Strafe gegen die Bears kamen sie zu einem weiteren First Down und in der Folge zum nächsten Vollerfolg (42:14).
Im Gegenzug kamen die Bears nochmals auf zwölf Yards an die Endzone heran, verloren jedoch erneut den Ball und kassierten postwendend den nächsten Touchdown (48:14). Den Schlusspunkt dieser Partie setzten erneut die Gastgeber nach einem 65-Yard-Fumble-Return-Touchdown ihres Cornerbacks zum 54:14.
Trotz der (zu) hohen Niederlage können die Bears stolz sein auf ihre erste Saison in der höchsten Spielklasse mit der direkten Qualifikation für die Playoffs. Und wenn selbst ein Gegner wie die Calanda Broncos den St.Gallern eine starke Leistung attestiert, Quarterback David Keogh als einen der besten der Liga bezeichnet und dem Team zu einer hervorragenden Leistung gratuliert, unterstreicht dies, dass die St.Gallen Bears bereits sehr vieles richtig und gut gemacht haben.
Text/Foto: Walter Burk