Nach einem guten Start mit einer kurzzeitigen Führung und einem knappen Rückstand zur Pause (21:20) brachen die St.Gallen Bears gegen Serienmeister und Europacup-Halbfinalist Calanda Broncos in der zweiten Hälfte ein, erzielten keine weiteren Punkte mehr und mussten am Pfingstsamstag mit einem 48:20 die klare Überlegenheit der Bündner in deren Heimstadion eingestehen. Die Junioren spielten am Pfingstmontag ebenfalls auswärts gegen die Winterthur Warriors und gewannen in einem engen Spiel knapp mit 6:7.
Nach einem missglückten ersten Drive und dem Ballwechsel zu den Broncos eröffneten diese das Score mit einem Passspielzug zum ersten Touchdown und erfolgreichen Zusatzpunkt mit 7:0. Doch schon im Gegenzug kamen die Bears nahe an die gegnerischen Endzone und punkteten ihrerseits mit einem Field Goal (7:3).
St. Galler Pick Six zur Führung
Im anschliessenden Gegenangriff der Gastgeber gelang es den St.Gallern, den Pass des Broncos-Quarterbacks abzufangen und diesen mit einem langen Lauf direkt in die gegnerischen Endzone zu tragen (Pick Six) – mit einem erfolgreichen Zusatzpunkt erhöhten sie zur zwischenzeitlichen 7:10-Führung. Basis für diesen Erfolg bildeten das körperlich harte Spiel der Ostschweizer, mit denen sie ihren Gegner unter Druck setzten und die Strafen gegen die Broncos, welche die Bears damit provozierten.
Im zweiten Viertel bekundeten die Gäste kurzfristig Mühe – die Pässe kamen nicht mehr an, mussten punten (Befreiungskick), holten sich jedoch postwendend mit einer Interception das Angriffsrecht zurück. Mit einem präzisen Pass durch die Mitte zum Touchdown und Zusatzpunkt erhöhten die Bears sogleich auf 7:17. Den anschliessenden Kickoff retournierten die Gastgeber jedoch nach einem Lauf über das ganze Feld mit Touchdown und Zusatzpunkt zu einem schnellen 14:17-Anschluss. Und nach einem Fumble (Ballverlust) der Bears an der 35-Yard-Linie übernahmen die Broncos nach einem weiteren Pass in die Endzone wieder die Führung (21:17).
Noch vor der Pause kamen die St.Galler nochmals nahe in die Bündner Endzone und hatten mehrere Möglichkeiten zu einem weiteren Vollerfolg, mussten sich jedoch mit einem Field Goal und einem knappen Halbzeitrückstand von 21:20 zufriedengeben.
Vorsätze werden nicht umgesetzt
Headcoach Renato Vaccari trieb seine Spieler in der Pause an, wies auf deren gutes Spiel und die erzielten Punkte hin, mahnte jedoch auch, weniger Fehler zu machen und dem Ball Sorge zu tragen: «Wenn wir die Läufe der Broncos stoppen können, haben sie nichts mehr, dann können wir das Spiel gewinnen.»
Doch bereits nach zwei Minuten in der zweiten Hälfte machten die Bündner diese Vorsätze zunichte und erhöhten mit einem weiten Passspielzug auf 27:20. Und mit einem weiteren Laufspielzug zum 34:20 brachen sie den Widerstand der Bears, welche das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt offengehalten hatten, endgültig.
Die Broncos setzten sich vermehrt mit guten Passspiel und einem Quarterback, der oft selbst Raumgewinne realisierte, durch und erzielte im letzten Spielabschnitt zwei weitere Vollerfolge zum 48:20-Endresultat. Die St.Galler hatten dem nichts mehr entgegenzusetzen – oder wie es Headcoach Vaccari nach dem Spiel ausdrückte: «Uns Coaches und den Spielern kam nichts mehr in den Sinn, wie wir hätten reagieren können. Die Broncos waren einfach besser.»
Für die St.Galler heisst es nun, nach den zwei Niederlagen gegen den amtierenden Meister wieder zurückzukommen, denn in den nächsten beiden Auswärtsspielen gegen die Winterthur Warriors und die Bern Grizzlies geht es um die mögliche Playoffqualifikation. «Deshalb», so der Headcoach, «ist das heutige Resultat nicht so bedeutend, wichtig ist, wie wir im Herzen damit umgehen. Denn das nächste Spiel ist wichtig.».
Junioren mit knappem Sieg
Im Junioren-Auswärtsspiel vom Pfingstmontag gegen die Winterthur Warriors schien es früh zu Gunsten der St.Galler zu laufen, nachdem sie die 0:7-Führung erzielen konnten. Doch in der Folge scheiterten sie immer wieder knapp vor der generischen Endzone oder bei Field-Goal-Versuchen. Die körperlich überlegenen Warriors konnten jedoch aus diesem Vorteil keinen Profit schlagen und blieben meist in der agilen Ostschweizer Abwehr hängen. Erst drei Minuten vor Schluss gelang ihnen mit einem Touchdown der Anschluss zum 6:7 – der anschliessende Two-Point-Conversion, mit dem sich die Warriors noch den Sieg holen wollten, konnte jedoch von der Offense der Bears gestoppt werden.
(Foto: David Künzli)