Die Basel Gladiators, Leader der Westgruppe und als Zweiter der Qualifikation sicher für das Playoff-Halbfinale qualifiziert, traten als klare Favoriten gegen die St.Gallen Bears an. Der Aufsteiger konnte jedoch seine bisher starke Saisonleistung einmal mehr bestätigen und hielt das Offensivspektakel bis zum Ende des dritten Viertels offen (35:35), musste sich aber im letzten Spielabschnitt nach drei weiteren Touchdowns der Basler doch noch geschlagen geben (35:56). Das U19-Team der Bears sicherte sich mit einem klaren Sieg in Thun (14:49) das Heimrecht für das Wildcard-Spiel gegen die Bern Grizzlies.
Es war den St.Gallern schon vor dem Spiel bekannt, dass die Basler mit ihrem wurfgewaltigen Quarterback und ihren schnellen Ballempfängern den Erfolg über das Passspiel suchen werden. Und so war es denn auch: Es dauerte nur eineinhalb Minuten, bis die Gladiators in die Endzone der Gastgeber liefen. Doch davon liess sich der Bears-Spielmacher, David Keogh, jedoch nicht einschüchtern, konterte seinerseits mit langen und präzisen Pässen und übernahm im entscheidenden Moment kurz vor der Endzone selbst die Verantwortung für eine Durchbruch zum ersten Touchdown der Bears zum 7:7.
Im Gegenzug – es waren erst vier Minten gespielt – hiess es bereits wieder 7:14. Nach einigen guten Passspielzügen waren erneut die Gladiators erfolgreich. Und wieder konterten die Bears und erzielten ihrerseits nach einem langen Pass von Keogh auf Wide Receiver Fabio Schönenberger einen Treffer zum 14:14-Ausgleich. Doch in der letzten Minute vor dem ersten Wechsel legten die Basler erneut vor (14:21) – 35 Punkte in zwölf Spielminuten boten den 400 Zuschauerinnen und Zuschauern im Neudorf beste Unterhaltung.
Das Spektakel geht weiter
Es war nach vier Minuten im zweiten Spielabschnitt erneut Quarterback David Keogh, der zum erneuten Ausgleich in die Basler Endzone lief und so die Spannung aufrecht hielt. Nach diesem Treffer wurde der Coach der Basler, der sich lautstark bei den Schiedsrichtern beschwerte, auf die Tribüne verbannt. Doch auch ohne Einflussnahme von der Linie waren es die Gäste, die erneut in Führung gingen (21:28). Und nach einem weiteren Erfolg durch ihren Quarterback eineinhalb Minuten vor der Pause schienen die Gladiators eine Vorentscheidung herbeizuführen. Doch mit einem präzisen Pass des St.Galler Spielmachers auf seinen Ballempfänger Fabian Hüsig kamen die Bears nochmals auf 28:35 heran.
Nach der Pause waren es lange Zeit auf beiden Seiten die Defenseformationen, welche das Spiel dominierten und die Angriffsteams zu Punts (Befreiungskicks) zwangen. Erst eineinhalb Minuten vor dem letzten Wechsel war es Running Back Bryce Broach, der mit einem weiteren Touchdown dieses Viertel zugunsten der Bears entschied und das Spiel zum 35:35 ausglich.
Der Offensive gelingt nichts mehr
Nach nur fünfzehn Sekunden im letzten Quarter erwischten die Basler die Bears und gingen erneut in Führung (35:42). In der Folge gelang der St.Galler Offense nichts mehr, auch wenn ein weiterer Touchdown-Versuch nur knapp misslang. Auf der anderen Seite marschierten die Gladiators durch, erzielten zwei weitere Treffer und wurden ihrer Favoritenrolle mit 35:56 doch noch gerecht.
Die St.Gallen Bears waren bereits vor diesem Spiel definitiv für das Playoff-Halbfinale qualifiziert. Im letzten Auswärtsspiel gegen die Zurich Renegades vom kommenden Sonntag geht es nun darum, ob die Bears gegen die Calanda Broncos oder nochmals gegen die Gladiators Basel spielen müssen. Für das zweite Szenario wäre jedoch ein Sieg mit mehr als drei Punkten Differenz und eine Niederlage der Zürcher in ihrem letzten Spiel gegen die Broncos notwendig.
Text: Walter Burk / Foto: David Künzli