Bears gewinnen auswärts gegen die Winterthur Warriors

Mit einem ungefährdeten 7:26-Ausswärtssieg bei den Winterthur Warriors machten die St.Gallen Bears einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Playoffs, der K.O.-Runde der besten vier Teams. Doch obwohl der doppelte Punktegewinn nie wirklich in Frage stand, sprach Headcoach Renato Vaccari nach dem Spiel von einem «Arbeitssieg», schätzte sich aber glücklich, dass er neue Spieler ins Team einbauen und Varianten im Spielsystem ausprobieren konnte.

Die Winterthurer hatten schon am Pfingstmontag danke einer stabilen Defense ihren ersten Meisterschaftssieg gegen die Bern Grizzlies – den nächsten Gegner der Bears am kommenden Sonntag – geholt. Und auch in der Partie gegen die Bears war es diese Formation, welche das Startviertel prägte. Obwohl die St.Galler einige gute Spielzüge zeigten, fehlten gegen die gute Winterthurer Verteidigung jeweils die entscheidenden Meter zu einem Punkteerfolg. Vor allem mit Laufspielzügen kamen die Bears mehrmals auf zwanzig, dreissig Yards an die gegnerische Endzone heran, doch auch ein Field-Goal-Versuch aus dieser Distanz brachte keinen Erfolg.

Mit Passspielzügen zum Erfolg

Der zweite Spielabschnitt gehörte dann ganz den Gästen und ihrem überragenden Quarterback David Keogh. Mit einem präzisen Pass in die Tiefe lancierte er seinen Ballempfänger Dylan Inhelder, der den Ball in die Endzone lief. Nach erfolgreichem Zusatzpunkt gingen die Bears damit mit 0:7 in Führung.

Nach einem zwischenzeitlichen Ballwechsel zu den Warriors, welche von der starken St.Galler Defense gestoppt wurden, überbrückten die Bears im nächsten Drive das Spielfeld mit nur zwei langen Pässen. Von der 20-Yard-Linie fand der Pass des Quarterbacks dann Wide Receiver Kevin Gemperle, der den zweiten Touchdown sicherstellte – der Zusatzversuch war erneut erfolgreich (0:14).

Zwei Minuten vor der Pause lancierten die Gäste ihren nächsten Drive, nachdem die Winterthurer wieder von der St.Galler Defense gestoppt worden waren. Ein kurzer Pass in die Tiefe erreichte erneut Dylan Inhelder, der seinen zweiten Touchdown erzielte und die Bears mit 0:20 in Führung brachte.

Spiel ohne Quarterback

Im ersten Drive nach der Pause stand Quarterback David Keogh noch auf dem Feld – nach einem Punt (Befreiungskick) der St.Galler überliess er dieses Running Back Dario Schellhaas, der nun den Lead übernahm. Mit dem Wildcat-Spielsystem – bei welchem der Ball nicht vom Quarterback, sondern von einem anderen Spieler gesnappt wird– waren die Bears schon letzte Saison erfolgreich. Und trotz Meinung vieler Experten, dass dieses in der Nationalliga A nicht praktikabel ist, überquerten die Bears das Spielfeld nun ausschliesslich mit Laufspielzügen. Aus fünf Yards vor der Endzone war es dann Running Back Dario Schellhaas, der zum vierten Punktegewinn in die Endzone lief – die anschliessende Two-Point-Conversion (Zusatzversuch) misslang (0:26).

Auch im letzten Viertel kamen die St.Galler nochmals zu Chancen, holten sich den Ball mit einer Interception von den Winterthurern zurück und kamen so nahe an die Endzone, dass sie ein Field Goal versuchen konnten – was jedoch misslang.

Nicht unverdient kamen auf der anderen Seite die Warriors aus einem Zusammenspiel ihres guten Quarterbacks und seinem schnellen und wendigen Ballempfänger zum Ehrentreffen (7:26). Dieses starke Duo hatte sich während des ganzen Spiels immer wieder Chancen erarbeitet, doch hatte bisher das letzte Quentchen Glück gefehlt oder die St.Galler Defense hatte diese vereitelt.

Vorentscheidendes Spiel gegen die Bern Grizzlies

Am kommenden Sonntag treten die St.Gallen Bears auswärts gegen die bisher sieglosen Bern Grizzlies an. Mit einem Sieg könnten die Bears den wohl entscheidenden Schritt in Richtung Playoffs machen, da einer der direkten Verfolger Thun Tigers oder Geneva Seahawks im Direktduell noch Punkte lassen wird.

(Foto: David Künzli)